MARSEILLE 1940 – Die große Flucht der Literatur
Uwe Wittstock
In Frankreich haben viele Künstler, Literaten und andere kluge Köpfe Ende der 30iger Jahre Exil gefunden und dachten sie wären hier in Sicherheit.
Nachdem Frankreich von der Deutschen Wehrmacht erobert wurde und die Truppen immer rascher vorwärts kamen, versuchten die Exilanten auch weiter in den Süden zu flüchten.
Dazu kam, dass sich deutschstämmige Personen in Internierungslagern melden mussten, weil die Franzosen Angst hatten, dass unter den Deutschen auch Kollaborateure der Nazis waren. Die Exilanten drängten daher raus aus Europa.
Die Vichy Regierung, die damals das Gebiet regierte, war nur ein Spielball in der Hand der Nazis und gleichzeitig spiegelte es die Sicht der Französischen Regierung auf den Faschismus.
Varian Fry, ein Amerikaner kommt 1935 nach Marseille und spielt die Hauptrolle, er war der Dreh- und Angelpunkt des Emergeny Rescue Committee in Frankreich und ist maßgeblich für die Rettung vieler Flüchtlinge verantwortlich. Dass man kaum etwas über ihn weiß, liegt daran, dass er es sich nach seiner Rückkehr nach Amerika mit einigen wichtigen Leuten verscherzt hat.
Betroffene Exilanten waren Heinrich Mann (sein Bruder Thomas war bereits in den USA) Franz Werfel, Hannah Arendt, Leon Feuchtwanger, Alma Mahler-Werfel, Anna Seghers, Walter Benjamin, Hertha Pauli, Max Ernst und Marc Chagall
Nicht alle haben es geschafft. Es zeigt auch wie die Menschen in derart extremen Zeiten miteinander umgehen.
Das Buch ist spannend bis zum Schluss und sehr sehr lesenswert.
Empfohlen von Christa Treiber